Obwohl wir in den letzten Tagen vom kritischen Gesundheitszustand der Bindreiter-Mariann gewusst haben, löste ihr Tod am 14. Oktober um 10.00 Uhr Vormittag tiefe Betroffenheit und Trauer aus.
Unsere liebe Verstorbene ist am 16. Juni 1944 in Weitersfelden geboren. Ihre Eltern Rudolf und Maria Leopoldseder führten am Marktplatz Nr. 1 den Gasthof zur Post, in dem Marianne mit ihren drei Schwestern Resi, Herta und Josi aufwuchs. Für die Nachzüglerin Josi war sie nach dem Tod der Leopoldseder-Eltern auch eine Ersatzmutter.
Nach der Pflichtschule absolvierte Marianne Bindreiter in Bad Ischl ihre gastronomische Ausbildung. Als älteste Tochter übernahm sie den elterlichen Land- und Gastwirtschaftsbetrieb. Am 18. Oktober 1965 ehelichte sie Heinrich Bindreiter. Eine große Freude bereiteten dem Ehepaar die Geburt der Kinder Rudi, Gabriele, Werner und Roland. Schmerzliche Stunden erlebten die Familie beim Tod der zwei kleinen Kinder Judith und Georg.
Zu Beginn der Siebziger- Jahre haben sie den Gasthof mit Gästezimmer komplett neu aufgebaut. Marianne war eine Wirtin mit Leib und Seele, bei der sich alle Gäste sehr wohl fühlten. Sie hatte ein sehr offenes Wesen und war durchaus auch für neue Ideen zu begeistern. Ihre große Hilfsbereitschaft wurde von allen sehr geschätzt und gemocht.
Marianne Bindreiter war auch eine Frau mit sehr klaren Grundsätzen. Zu ihren Entscheidungen konnte sie stets stehen und diese konsequent vertreten.
Trotz der vielen Arbeit im Gastwirtschaftsbetrieb pflegte Marianne ihre Liebe zur Natur. Sie hatte ein ungewöhnlich großes Interesse für Mineralien und Steine. Zur Botanik hatte sie eine intensive Beziehung durch einen expertenhaften Umgang mit Pflanzen. Das Schwammerlsuchen war ihre große Leidenschaft. Diese große Liebe zur Natur gab sie ihren Enkelkindern weiter.
Für ihren Heinrich war sie eine treusorgende Ehefrau, mit dem sie Arbeit- und Freizeit von früh bis spät geteilt hat. Sie war auf ihren Heinrich stolz, dass er mit seinem Geschick und Fleiß sehr viel aufgebaut und verwirklicht hat. Sie konnte sich auch mit ihrem Mann freuen, wenn er bei der Jagd Erholung und Entspannung fand.
Ihren Kindern war sie rund um die Uhr eine liebevolle Mutter. In aller Ruhe verfolgte sie ihre Erziehungsziele, die von Verlässlichkeit und großer Toleranz geprägt waren. Ihre Weltoffenheit zeigte sich auch, wenn sie Vorlieben ihrer Kinder wie z.B. moderne Musik zu verstehen suchte.
Text von Ludwig Riepl.